Weizentortillas – Tortillas wie im Norden Mexikos

In der reichen kulinarischen Landschaft Mexikos stehen Mais und Weizen symbolisch für zwei unterschiedliche Welten – und Regionen. Während im Zentrum und Süden des Landes die Maistortilla tief mit der präkolumbianischen Geschichte verwurzelt ist, gehört die Tortilla de Harina (Weizentortilla) zur kulinarischen Identität des Nordens.

Was viele nicht wissen: Die Tortillas de Harina haben einen spannenden Ursprung, der auf sephardisch-jüdische Einflüsse zurückgeht. Im Gegensatz zur traditionellen Maiskultur, die die indigene Küche Mexikos jahrtausendelang geprägt hat, gelangte der Weizen mit den spanischen Kolonisatoren in den Norden – einer Region, in der Maisanbau durch das Klima oft erschwert war.

In Bundesstaaten wie Sonora, Chihuahua oder Coahuila wurden die Weizentortillas nicht nur aus praktischen Gründen beliebt – sie entwickelten sich zu einem Symbol nordmexikanischer Hausmannskost: größer, weicher, geschmeidiger und oft mit einem Hauch von Fett oder Süße, der ihre zarte Konsistenz noch betont. Anders als ihre Maisverwandten lassen sich Weizentortillas gut rollen, falten und füllen – perfekt für Burritos, Quesadillas, oder einfach als Beilage zu Frijoles, Salsa oder pflanzlichem Aufstrich.

Traditionell wurden sie mit Schweineschmalz zubereitet, was für viele Menschen heute nicht mehr in Frage kommt. Deshalb zeige ich dir, wie du diese nordmexikanische Spezialität vollständig pflanzlich und dennoch authentisch im Geschmack zubereiten kannst – mit pflanzlichem Schmalz.

Die Tortilla de Harina ist mehr als nur ein Teigfladen – sie ist ein kulinarisches Erbe, das von Migration, Anpassung und regionaler Kreativität erzählt. In ihrer veganen Version bleibt sie dieser Geschichte treu und bringt ein Stück nordmexikanisches Lebensgefühl auf deinen Teller – ganz ohne Tierprodukte, aber voller Geschmack.